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Aus:    E.-A. Günthert und H.-Chr. Drossel:  Kapitel 'Urologie'

In:       Thure von Uexküll  'Psychosomatische Medizin' 8. Auflage 2016
            Verlag Urban & Fischer  München
 
Im Mittelpunkt der Therapie steht das eingehende und empathische Gespräch in dem die Entstehungskette der Beschwerden in allen Einzelheiten erklärt wird. Da ‚Spannung‘ bei vielen psychosomatischen urologischen Beschwerde-und Krankheitsbildern die allein auslösende oder eine mit auslösende Rolle spielt wird das Spannungsgeschehen als körpersprachlicher Ausdruck von Affekten dargestellt. Ängste, Enttäuschung und Wut, die Abwehr dieser Affekte sowie die Verdrängung innerer Konflikte sind häufige Auslöser. Auch die Reaktion auf Stress ist sehr oft Ursache von unbewusster Körperspannung. Mit diesem empathischen Eingehen auf die Körperbeschwerden erteilt der Arzt oder Therapeut den Beschwerden und dem Kranksein des Betroffenen eine neue Bedeutung (v. UEXKÜLL u. WESIACK, 2003). Das so gewonnene Verständnis der Bedeutung seines Krankseins ermöglicht dem Betroffenen seine Haltung vom Passiven ins Aktive zu wenden. Durch die zusätzliche Verordnung von körperlicher Bewegung sowie von besonderen Körperübungen bzw. übenden Verfahren (autogenes Training) wird der Betroffene aktiv in sein Körpergeschehen einbezogen und erlebt auf diese Weise erste Körper-Selbsterfahrung (GÜNTHERT und DROSSEL, 2003). Die Einbindung in seinen Gesundungsvorgang löst den „Patienten“ aus seiner passiv erleidenden Haltung. „Es“ wird „sein Kranksein“ und macht ihn zum aktiven Teilhaber seiner Besserung.

 * Die Bezeichnung Patient - Betroffener steht für beide Geschlechter

 
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